Google zahlt Millionen für die Vorinstallation von Gemini
Seit Januar 2025 zahlt Google laut Aussagen im laufenden Kartellverfahren monatlich eine „enorme Summe“ an Samsung, um sicherzustellen, dass der KI-Assistent Gemini auf Galaxy-Geräten vorinstalliert ist. Mit dem Launch des Galaxy S25 wurde Gemini sogar zur Standard-KI, während Samsungs eigener Assistent Bixby in den Hintergrund rückte. Diese Vereinbarung umfasst eine Laufzeit von zwei Jahren und beinhaltet neben festen monatlichen Zahlungen auch eine Beteiligung an den Werbeeinnahmen, die durch die Nutzung von Gemini generiert werden.
Kartellrechtliche Bedenken und mögliche Konsequenzen
Die US-Justiz sieht in solchen Exklusivdeals eine Gefahr für den fairen Wettbewerb. Bereits zuvor hatte das Gericht festgestellt, dass Google durch ähnliche Vereinbarungen mit Unternehmen wie Apple und Samsung seine Monopolstellung im Suchmaschinenmarkt missbraucht hat. Im aktuellen Verfahren fordert das Justizministerium unter anderem:
- Ein Verbot solcher Standardplatzierungsdeals
- Den Verkauf des Chrome-Browsers
- Die Verpflichtung, Suchdaten mit Wettbewerbern zu teilen
Google hingegen argumentiert, dass solche Maßnahmen überzogen seien und den Nutzern schaden könnten.
Gemini vs. Bixby: Der Kampf um die KI-Vorherrschaft
Mit der Integration von Gemini auf Samsung-Geräten sichert sich Google einen weiteren Vorteil im Wettbewerb der KI-Assistenten. Während Bixby bisher vor allem für Gerätesteuerung genutzt wurde, bietet Gemini eine tiefere Integration in Googles Ökosystem, einschließlich Gmail, Google Docs und YouTube. Diese umfassende Präsenz könnte dazu führen, dass Gemini bis Ende des Jahres 500 Millionen Nutzer erreicht.
Was bedeutet das für den Markt?
Die Enthüllungen im Prozess werfen ein Schlaglicht auf die Strategien großer Tech-Unternehmen, ihre Produkte durch finanzielle Anreize zu bevorzugten Optionen auf Geräten zu machen. Für Verbraucher könnte dies bedeuten, dass sie weniger Auswahl haben und alternative Dienste schwerer zugänglich sind. Sollte das Gericht den Forderungen des Justizministeriums folgen, könnten tiefgreifende Veränderungen in der Tech-Landschaft bevorstehen.
Der laufende Kartellprozess gegen Google zeigt, wie komplex und weitreichend die Verflechtungen zwischen Software-Giganten und Hardware-Herstellern sind. Die Entscheidungen in diesem Verfahren könnten nicht nur Googles Geschäftsmodell beeinflussen, sondern auch den Zugang der Verbraucher zu digitalen Diensten nachhaltig verändern.
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